Ein unvergleichliches Farb-, Tanz- und Musikspektakel.

Der Karneval von Oruro ist ein beeindruckendes Festival verschiedenster Brauchtümer. Die Stadt Oruro ist gesetzlich die bolivianischen Hauptstadt der Folklore.

Die UNESCO erklärt das Kulturspektakel zum unantastbaren Weltkulturerbe der Menschheit. Religiöser Symbolismus und verschiedene Kulturen des Landes vereinen sich zum Karneval, um in Tänzen und Musik alte Traditionen zum Ausdruck zu bringen. Ein lautes und farbenfrohes Spektakel, das sowohl den Besucher in Bann zieht als auch die einheimischen Würde und Hingabe zur eigenen Kultur spüren lässt.

Der Karneval symbolisiert den Kampf zwischen Gut und Böse sowie den Sieg des Engelheeres unter der Führung des Erzengels Miguel. All dies zu Ehren der Jungfrau von Socavon, die auch Jungfrau der Kandelaria genannt wird. Sie ist Schutzpatronin der Minenarbeiter und wird deshalb hoch verehrt. Dies ist die katholische Interpretation. 

Es gibt zahlreiche Geschichten und Legenden über die Jungfrau von Socavon. Eine ist die Variante der Ureinwohner Urus, in der eine Jungfrau den bösen Gott "Wari" besiegt und ihn in die Tiefen der Erde verbannt. Ein anderer Mythus existiert von Anselmo Belarmino alias "Chiru-Chiru" oder "Nina-Nina", der die Reichen bestohl, um an die Armen zu spenden. Eines Tages brach er ein Verprechen gegenüber der Jungfrau der Kandelaria und brach in das Haus eines Handwerkers ein. Dort wurde er überrascht, tödlich verletzt und auf die Straße geworfen. Voll Reue bat er seine Schutzpatronin um Hilfe, die Ihm verzieh und ihn ohne Schuld sterben ließ. Die Minenarbeiter fanden den Leichnam des "Nina-Nina" zu Füßen der Statue der Jungfrau der Kandelaria.

Die Mehrzahl der Figuren und Tänze stammt aus der spirituellen Kultur der eingeborenen Völker. Alte Riten und Bräuche verstecken sich hinter Figuren wie der Jungfrau von Socavon und den Teufeln, die beim Folkloreumzug tanzen. Bis heute wird das Jisk'Anata gefeiert, ein Tanz- und Musikfestival der Indianervölker, das genau wie der Karneval mit der Regenzeit und der Erntezeit zusammenhängt.

Ursprünglich war der Karneval ein Erntefest des Uruvolkes aus Oruro. Verschiedene Riten und die alte Indianersprache werden bis heute im Karneval weitergepflegt.Jede Gemeinde präsentiert ihren Tanz und ihre ganz eigene Musik. 

Bis heute werden symbolische Opfer auf sogenannten "Zeremonietischen" zu Ehren der Mutter Erde dargebracht. Riten für die Geister "Achachila" aus den Bergen und die kleineren Geister "Mallkus" stellen einen festen Teil des alten Karnevals dar, der sich von der indigenen Kultur zu einer Mischform aus den verschiedensten Einflüssen entwickelt hat. Ein perfektes Spiegelbild der heutigen interkulturellen Gesellschft in Bolivien.

Der Karneval von Oruro ist ein imposantes Folklorefest satt an Farben und Rythmen. Tänze, Musik, Luftschlangen, Konfetti und Sprühschaum prägen das Straßenbild. Kinder verkleiden sich, um bei den Kinderumzügen teilzunemen und Erwachsene schlüpfen in die Rolle des kasperartigen "Pepino Chorizo" oder des Bären "Jukumari".

Es ist unmöglich, in ein paar Worten die Magie und Vielfalt dieses bolivianischen Festivals zu beschreiben. Hunderttausende von Besuchern füllen jährlich die Straßen der Stadt Oruro, um die 20 000 Tänzer und 10 000 Musiker zu bejubeln, die in einem 4 km langen Umzug durch die Stadt ziehen. Die Diablada, die Morenada, die Sicuris, die Tobas, die Kaporales, die Llamadera, die Cullaguada und die Negritos sind die beliebtesten unter den bolivianischen Folkloretänzen.

https://www.bolivia.com/noticias/AutoNoticias/DetalleNoticia18948.asp  

https://perso.wanadoo.es/erios30828/fotos_del_carnaval_de_oruro.htm

https://www.carnavaldeoruroacfo.com/videos.html 

https://www.minube.com/fotos/rincon/11365/66291#pic