
Ende Oktober, Anfang November wird an zahlreichen Orten auf der ganzen Welt Allerheiligen gefeiert. In Bolivien bereiten die Familien dazu traditionell einen Tisch mit Obst, Süßigkeiten, Blumen und Gebäck in verschiedensten Formen vor.
Jedes Jahr strömen die Bolivianer deshalb zu diesem Datum scharenweise zu den öffentlichen Öfen, um Brot zu backen. Sie formen Leitern, Kronen, Pferde und verschiedene menschliche Figuren, die sogenannten "Tantawawas" und "Achachis" aus Teig.
Was ist eine Tantawawa?
Der Begriff stammt aus der Aymarasprache, die im bolivianischen Andenhochland bis heute weit verbreitet ist. Das Wort besteht aus zwei Teilen:
- Tanta heißt Brot
- Wawa bedeutet Baby oder Kind
Tantawawas sind also Teigwaren in Form von kleinen Figuren mit einem Gesicht aus buntem Zucker.
Was ist ein Achachi?
Das Wort Achachi bedeutet in der Aymarasprache ältere Person. Zu Allerheiligen werden Teigwaren zum Gedenken an die Verwandten fortgeschrittenen Alters in Form von älteren Personen hergestellt.
Tradition
Die Tantawawas und Achacachis werden meist in Familie oder in Dorfgemeinschaften gebacken, um in der Nacht von 1. auf 2. November die Seelen verstorbener Verwandter mit einem reich gedeckten Tisch zu empfangen. Am nächsten Tag werden die Teigwaren zum Friedhof getragen, wo Sie gegen ein Gebet an die verstorbenen Verwandten an Anteilnehmenden aufgeteilt werden.
Die Bräuche zu Allerheiligen - ein weiteres Beispiel der Kombination andiner Tradition und christlichen Glaubens.