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Instrumentenbauer Quispe Torrez - Qualität und Fachwissen
     
 

Carlos und Pedro Quispe Torrez sind zwei Brüder, die ihre Werksatt in El Alto haben. Wir verbrachten einen Nachmittag mit den begabten Instrumentenbauern und erfuhren einiges über ihren Werdegang sowie ihre Arbeit.

An einem Mittwoch Mittag holt uns ein gut aussehender junger Mann am Bauernmarkt in El Alto mit seinem Auto ab. Er habe gerade noch nach einer neuen Baterie geschaut, kommentiert er uns. Nach zwei Minuten Fahrt stehen wir schon vor vor dem großen Eisentor zum Anwesen der Familie Quispe Torrez.

Hier begrüßt uns Pedro und geleitet uns zu seinem Schreibtisch. Offen erzählen uns die Brüder dort ihren bisherigen Lebenslauf.

Sie kommen ursprünglich aus dem kleinen Dorf Walate am Titikakasee. In dieser Gemeinde ist der Instrumentenbau Tradition und so erlernten auch die Brüder bereits in jungen Jahren dieses kunstvolle Handwerk. Sie stellten zahlreiche Instrumente aus der Aymarakultur her.

Nachdem er seinen Militärdienst abgeschlossen hatte, begann Pedro in der Werkstatt von Acha als Lehrling zu arbeiten. Acha war ein bekannter Instrumentenbauer aus La Paz, der an internationalen Ausstellungen teilnahm und von den besten Charangospielern Boliviens frequentiert wurde. Pedro arbeitete 9 Jahre bei seinem Meister und verfeinerte sein handwerkliches Wissen.

2005 eröffnete er zusammen mit seinem Bruder Carlos eine Werkstatt in El Alto. Hier stellen sie seitdem Charangos her und bilden gleichzeitig 10 junge Männer aus.

Für die Herstellung eines einzigen Charangos sind mindestens 7 Tage nötig, da das Holz entsprechend impregniert und getrocknet werden muss.

Die Brüder Quispe achten stets auf höchste Qualität ihrer Produkte. So lassen sie das Holz, das bereits getrocknet aus Santa Cruz kommt, nochmals ein Jahr stehen, damit auch die letzte Feuchtigkeit verdampft.

Nur bestes Holz wie Palo Santo, Jakaranda, Naranjillo und Ebenholz kaufen sie ein, um wahre Luxucharangos für Animateure und professionelle Musiker zu bauen. Sie stellen kleine, große und sogar Frauencharangos her, sowie Ronrocos, Walaychus und vieles mehr.

Inzwischen haben Pedro und Carlos wichtige Kunden in Chile, die immer wieder mit neuen Bestellungen auf sie zukommen. Die Einkäufer schätzen neben der hohen Qualität der Instrumente, auch die Pünktlichkeit der Lieferung, auf die die Brüder Quispe großen Wert legen.

So verwundert es nicht, dass sich die geschickten Handwerker in nur fünf Jahren zu den beliebtesten Instrumentenbauern von La Paz entwickelt haben.

Herstellung eines Charangos

  1. Das Holz wird in Santa Cruz zu einer groben Charangoform zugeschnitten
  2. Das Holz wird ca. ein Jahr gelagert und getrocknet.
  3. Das Holzstück wird an einer Maschine zurechtgeschliffen
  4. Die äußere Form wird mit einer Feile hergestellt
  5. Der innere Teil wird von Hand ausgehöhlt und zurechtgeschliffen
  6. Ausarbeitung der Decke
  7. Die Decke wird durch Aufkleben von Holzstücken verstärkt
  8. Das Griffbrett wird in seine Form zurechtgefeilt und die Markierungen werden aufgeklebt.
  9. Der Steg unterscheidet sich je nach Charango. Der jeweils passende wird auf die Decke geklebt.
  10. Perlumttverzierungen werden aufgeklebt.
  11. Das Instrument wird 10 bis 12 Stunden zum Trockenen aufgestellt 
  12. Mit einer speziellen Maschine wird das Instrument lackiert und drei Tage zum Trockenen stehn gelassen
  13. Ein letzter Feinschliff verleiht dem Charango seinen Glanz
  14. Zum Schluss werden die Saiten aufgezogen
 
   
 

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