In Bolivien sind die Märkte im Gegensatz zu Europa noch immer die wichtigsten Umschlagplätze von Lebensmitteln. Dabei werden fest eingerichtete, meist überdachte Markthallen und Wochenmärkte (meist Samstag und Sonntag) auf den Straßen und Plätzen unterschieden.
Für die Straßenmärkte am Wochenende kommen früh morgens um 4 Uhr Lastwagen voll beladen mit Obst und Gemüse aus den ländlichen Regionen in den großen Städten an. Die Marktfrauen erwarten sie bereits, um die Lebensmittel in großen Mengen ergattern. Umgehend bauen die Verkäuferinen dann Ihren Stand auf, der meist nur aus einer Plane und Obstkisten besteht. Ein Sonnendach aus Plastikfolie schützt die Ware vor der starken Sonne.
In der Stadt La Paz gehen Hausfrauen aller Gesellschaftsschichten am Wochenende traditionell auf den Mercado Rodriguez, der sich im Viertel San Pedro über etliche Straßen erzieht. Hier erledigen sie Ihren Wocheneinkauf. Die Lebensmittel sind im Gegensatz zu den Supermärkten frisch und günstig. Wer in bestimmte Seitenstraßen einbiegt, stößt auf meist ältere Damen, die ihr rein biologisches Obst und Gemüse frisch aus dem Garten verkaufen. Auch Kosmetik, Waschmittel, Kleidung und Werkzeug finden Sie auf dem riesigen Markt.
Die Markthallen hingegen sind die ganze Woche über in Betrieb. Sie sind eine Entwicklung der letzten Jahre, in denen die Städte versuchen, die Marktfrauen von der Straße in spezielle Gebäude zu verlegen, um ein geordnetes Stadtbild zu schaffen. Ob die massiven Betonhallen ein attraktiverer Anblick sind, bleibt dahingestellt.
Im Inneren der meist mehrstöckigen Märkte mietet jede Unternehmerin ihren Stand, wo sie je nach Sektor Lebensmittel, Schreibwaren, Kleidung, Werkzeug oder gar Mittagessen und Frühstück anbietet. Aufgrund oft mangelnder Hygiene sollten Sie als Tourist mit empfindlichen Magen aber auf eine Mahlzeit in diesen Märkten verzichten.
Ein Bummel am Wochenende über den malerischen Straßenmarkt lohnt sich aber allemal.