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Kokablatt und Kokain
     
 

Wenn der weiße Mann es wagt, das Kokablatt zu probieren, wird es bei ihm das Gegenteil bewirken.

Der Saft, der euch Kraft und Leben verleiht, wird in ihm nur eine widerliche und entwürdigende Sucht wecken; während es für euch Indianer eine Nahrung für den Geist ist, wird es in ihm nur Verrücktheit und Dummheit auslösen.

Legende des Kokablatts

1859 isolierte Albert Niemann an der Universität Göttingen einen von 13 Alkaloiden: das Kokain. Dank dieser Errungenschaft konnten von nun an Zahnärzte ihren Patienten schmerzfrei Zähne ziehen.

Auch Karl Koller, ein Freund von Sigmund Freud, nutzte die betäubende Kraft dieser Substanz für Augenoperationen.

1923 stellte Richard Willstatter der Universität München das erste synthetische Kokain auf Basis von Alakaloide aus dem Kokablatt her: das Prokain. Dieses Molekül wies außer betäubenden auch psychostimulierende Eigenschaften auf.

Während das Kokain einerseits weiterhin als Betäubungsmittel genutzt wurde, entwickelte sich ein ganz anderer Konsumentenkreis. Man lernte, das Kokain als Rauschmittel zu schätzen, das einen in einen "Helden" verwandelt.  Das Kokain und seine Nebenerzeugnisse wirken als Überreizer des zentralen Nervensystems, indem sie auf die Resorption des Dopamins zugreifen. Dopamin ist für Glücksgefühl und Bewegung zuständig.

Beim Inhalieren von Kokain entsteht ein Gefühl von Befriedigung, Euphorie, Freude, Leistungsfähigkeit, Hyperaktivität, Beredtheit und Sozialfreudigkeit. Wenn die Wirkung nachlässt fühlt sich der Konsument einsam, müde, deprimiert, schlecht gelaunt und apathisch.

Je schneller das Kokain eingeatmet wird, desto kürzer besteht die Wirkung. Je öfter die Droge konsumiert wird, desto mehr braucht der Körper, um das Glücksgefühl zu produzieren. Schnell führt der Konsum von Kokain zur Sucht.

Bei der Extraktion des Alkaloides aus dem Kokablatt, bleibt als erstes eine Paste übrig, die als Basis zur Kokainherstellung dient. Auch diese Substanz wirkt bereits als Droge. Vorallem junge Menschen aus der Unterschicht Lateinamerikas und der USA konsumieren diese preisgünstige Variante der Droge.

Das Inhalieren von Kokain erhöht nachweislich das Risiko, an Herzversagen und Vergiftung zu sterben. Das Nervensystem wird angegriffen, der Blutdruck und die Körpertemperatur erhöht, die Pupillen vergrößert, die Nasenscheibenwand zerstört und die Neuronen beschädigt. 

Zur Therapie von Kokainabhängigen werden unterschiedliche Methoden eingesetzt. Das Spektrum reicht von Elektroden und Entzug, über Psychotherapie bis hin zur Einnahme von Antidepresiva. Ob eine Behandlung jedoch zum Erfolg führt, hängt immer von der Willenstärke der Patienten ab.

Mehr Information: Museo de la coca de La Paz 

 
   
 

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