Von Lambada haben Sie gehört?

Dieser riesen Erfolg aus den 80ern ist nichts anderes als eine Reproduktion eines Stücks der bolivianischen Folkloreband Kjarkas.

Die Geschwister Hermosa und Edgar Villaroel aus Capinota bei Cochabamba gründeten 1965 die andine Musikgruppe. Der Name Kjarkas ist aus der uralten Quechuasprache abgeleitet, in der "Kharka" Stärke bedeuted.

Das erste Konzert der Folkloreband fand 1975 in La Paz statt. Im gleichen Jahr reisten die Musiker nach Brasilien, um dort auf dem Folklorefestival Bolivien aufzutreten. 1976 veröffentlichten die Kjarkas ihre erste CD mit neun Lieder. Das bekannnteste nennt sich "Bolivia" und hat sich zu einer Art zweiter Nationalhymne entwickelt.

Von nun an bereiste die Band die ganze Welt. Sie traten in den USA auf sowie in den verschiedensten Ländern Südamerikas und Europas. Aber nirgends machten sie sich so beliebt wie in Japan. Die Kjarkas spielten dort auf dem 15. Festival der Folkloremusik und belegten mit ihrem Stück "Florcita Azul" den 10. Platz unter 1800 Wettbewerbern. Bis heute ist die Band in Asien sehr beliebt.

In den 80er Jahren galten die Kjarkas als die wichtigste Band in Bolivien und ihre Melodien waren weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt.

An der Spitze ihres Erfolgs wurde die bolivianische Band von einer brasilianischen Lambadagruppe überrascht. Kaoma brachte den Erfolgssong "Chorando a la fe" auf den Markt, besser bakannt als einfach nur "Lambada". Dies ist aber nur eine Coverversion des Kjarkasstücks "llorando se fue" aus dem Jahr 1984. Da Kaoma keine Erlaubnis erkauft hatte, musste die brasilianische Band eine Entschädigung an den Komponisten der Kjarkas Ulises Hermosa bezahlen.

1994 gründete die Gruppe in Bolivien und Ecuador eine Stiftung zur Förderung der traditionellen und volkstümlichen Musikkunst durch Unterricht für Kinder.

Das wichtigste Konzert der Kjarkas fand im Jahr 1999 vor 40.000 Zuschauern statt. Im Jahr darauf erlebte die Band bereits einige Veränderungen. Junge Musiker wie Gonzalo Hermosa Jr., Lin Angulo und der Japaner Makoto Shishido traten der Gruppe bei.

Heute zählen die Kjarkas sechs Mitglieder: Gonzalo Hermosa González, Elmer Hermosa González, Gastón Guardia Bilboa, Makoto Shishido, Lin Angulo, Gonzalo Hermosa Camacho Jr.